Manchmal braucht es keine weite Reise, um Großes zu erleben. Für 40 Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheims Stresemannplatz war es eine Premiere nach vielen Jahren: Endlich wieder raus, Leverkusen sehen, spüren, hören – auf einer Stadtrundfahrt quer durch die Heimat.
Möglich gemacht wurde dieser besondere Tag durch eine großzügige Spende von Jeanette Eigen, Betreiberin des Reiterhofs Gut Reuschenberg. In der Weihnachtszeit hatte sie in ihrem Stall Spenden gesammelt – mit einem ganz klaren Ziel: älteren Menschen einen Herzenswunsch zu erfüllen. Und das hat sie getan. Mit einem vollen Bus, strahlenden Gesichtern und unzähligen Erinnerungen, die an diesem Tag wieder lebendig wurden.
Heimat entdecken – mit offenem Blick und vielen Erinnerungen
Die Tour startete pünktlich bei strahlendem Sonnenschein vor dem Haupteingang des Seniorenheims. Schon beim Einstieg war die Stimmung heiter – es wurde gescherzt, gelacht, und viele fragten sich: „Wie lange war ich eigentlich nicht mehr hier draußen unterwegs?“ Die Route konnte sich sehen lassen – ein echtes Leverkusen-Potpourri!
Erster Halt: die BayArena. Für viele mehr als nur ein Fußballstadion – ein Ort der Emotionen. Es wurde viel über frühere Spiele gesprochen, über die Zeiten mit den Enkeln auf der Tribüne oder das erste Heimspiel, das man live miterlebt hat.
Dann ging es weiter zur Neuen Bahnstadt Opladen – Sinnbild für den Wandel der Stadt. Aus dem früheren Eisenbahnausbesserungswerk ist ein modernes, urbanes Viertel geworden. Und auch wenn nicht jeder die neuen Gebäude kannte, war schnell klar: Leverkusen bleibt nicht stehen – es wächst, wandelt sich, bleibt lebendig.
Weitere Highlights waren der Blick auf Schloss Morsbroich, die Fahrt durch das Schlebuscher Zentrum und die Tour entlang des Chemparks mit dem Blick auf den Japanischen Garten.
Am Hitdorfer Rheinufer wurde es schließlich ganz still. Die vorbeiziehenden Schiffe, das leise Plätschern, der weite Blick über das Wasser – das war mehr als nur ein Panoramamoment. Es war ein Augenblick der Ruhe, des Innehaltens und der tiefen Verbindung zur Stadt.
Ein Filmprogramm, das Herzen bewegte
Während Tourguide Michael Wilde im Bus die Sehenswürdigkeiten erklärte und mit Witz und Wissen durch den Nachmittag führte, wurde für weniger mobile Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Altenheim ein liebevoll organisiertes Alternativprogramm geboten: Die Vereinsmitglieder Bernhard Geuß und Rolf zeigten dort eigens zusammengestellte Filme über Leverkusen – mit historischen Aufnahmen, vertrauten Orten und vielen Geschichten aus der Stadtgeschichte.
Susanne Heuer vom Altenheim Stresemannplatz betonte, dass dieser Tag für viele Bewohnerinnen und Bewohner etwas ganz Besonderes gewesen sei – eine willkommene Abwechslung vom Alltag, die noch lange in Erinnerung bleiben werde.
Und tatsächlich: Noch Tage später war der Film – wie auch die Fahrt selbst – Dauerthema im Haus. Lachen, Staunen, Nostalgie – alles dabei.
Mehr als ein Ausflug: Gemeinschaft erleben
Was diese Stadtrundfahrt so besonders machte, war nicht nur die Strecke oder die Stationen. Es war das Miteinander. Fremde wurden zu Gesprächspartnern, Erinnerungen wurden geteilt, neue Kontakte geknüpft. Für viele war es ein Tag „wie früher“ – mit dem Gefühl, gesehen und gehört zu werden.
Unser Fazit als Verein
Wir von „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland e. V.“ sind tief dankbar, dass wir diesen Tag gemeinsam gestalten durften. Ein besonderer Dank geht an Jeanette Eigen vom Reiterhof Gut Reuschenberg, deren Spendenaktion in der Weihnachtszeit diesen Tag überhaupt erst möglich gemacht hat. Ebenso danken wir dem Team des Altenheims Stresemannplatz, unseren engagierten Vereinsmitgliedern, unserem Tourguide Michael Wilde – und natürlich allen, die mitgefahren, mitgeschaut und mitgefühlt haben.
Diese Fahrt war mehr als ein Programmpunkt – sie war ein Geschenk. An die Menschen, an die Erinnerung, an das Wir-Gefühl unserer Stadt. Und wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Touren – voller Geschichten, Gesichter und gelebter Gemeinschaft.
Gleichzeitig hoffen wir auf Nachahmer, die auch anderen Senioreneinrichtungen einen solchen Tag ermöglichen wollen.






