Sportstadt Leverkusen

Leverkusen ist mehr als nur bedeutender Wirtschaftsstandort. Mit einer langjährigen Tradition in der Förderung von Spitzen- und Breitensport hat die Stadt im Laufe der Jahrzehnte zahllose bedeutende Sportpersönlichkeiten  und international bekannte Spitzenmannschaften hervorgebracht – angefangen vom Fußballbundesligisten Bayer 04 Leverkusen bis zum renommierten Leichtathletik-Kaders des TSV. Deren Wirken, Triumphen und auch Niederlagen widmen wir uns mit dem Projekt „Sportstadt Leverkusen“ in loser Textfolge.

Paul Janes

Am 11. März jährt sich zum 110. Mal der Geburtstag von Paul Janes.

Paul Janes war als Fußballer eine der herausragenden sportlichen Persönlichkeiten aus dem heutigen Leverkusen.

Er war über 29 Jahre Rekordnationalspieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. Bis heute ist es keinem anderen Nationalspieler gelungen, mehr als 29 Jahre diesen Rekord zu halten – auch nicht Uwe Seeler, Franz Beckenbauer oder Lothar Matthäus.

Paul Janes wurde am 11. März 1912 in Küppersteg in seinem Elternhaus auf der Bahnhofstraße (heute: Küppersteger Straße) geboren.

Er spielte in seiner Jugend Fußball bei Jahn Küppersteg, der neben dem Tus Manfort einer der beiden Vorgängervereine des VfL Leverkusen war.

Danach wechselte Paul Janes zu Fortuna Düsseldorf, wo er bis zu seinem Karriereende spielte. 1933 wurde er mit Fortuna Düsseldorf Deutscher Fußballmeister.

Zwischen 1932 und 1942 absolvierte Paul Janes insgesamt 71 Länderspiele und war von 1941 bis 1970 deutscher Rekordnationalspieler.

1953 eröffnete Paul Janes in Leverkusen auf der Ahrstraße eine Sportlerklause.

Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Düsseldorf-Benrath, wo er am 12. Juni 1987 verstarb.

Waltraud „Walli“ Fischer

Waltraud „Walli“ Fischer, den Sport- und Handballinteressierten auch noch unter ihrem Mädchennamen Kühl bekannt, erblickte am 02.April 1937 in Leverkusen-Wiesdorf das Licht der Welt und feiert somit in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag. Der Verein gratuliert ihr herzlich und wünscht alles Gute!

Ihr erster Trainer Christian Gauchel hatte die zehnjährige Walli 1947 bei einem Schulsportfest entdeckt und das äußerst talentierte Kind ins Handball-Training von Bayer 04 Leverkusen eingeladen. Sie kam, sah und blieb dem Handball und dem Verein treu, dem sie nun ununterbrochen seit fast 75 Jahren angehört.

Schon als 15-jährige debütierte sie in der 1. Mannschaft und bestritt bereits 1955 in Augsburg ihr erstes von insgesamt sechzig Länderspielen für Deutschland.

Damals war zunächst noch „Großfeld-Handball“ angesagt, wie im Fußball hieß es „Elf gegen Elf“. Erst in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts standen ausreichend Sporthallen zur Verfügung, um den Handballsport auch in den Wintermonaten betreiben zu können und damit verschwand auch relativ schnell der „Großfeld-Handball“ von der Sportbühne.

Walli Fischer beendete ihre internationale Karriere ein Jahr nach ihrem Gewinn der WM-Bronzemedaille 1965 mit der Nationalmannschaft.

Ihre Erfolge mit ihrer Vereinsmannschaft nahmen danach jedoch erst so recht Fahrt auf. Mit Bayer 04 Leverkusen gewann sie 1965, 1966 und 1974 jeweils die deutsche Meisterschaft in der Halle und zudem 1973 auf dem Kleinfeld. Ihre Karriere als Spielerin endete1976 tragisch. Im Abschlusstraining zum Finale um die deutsche Meisterschaft brach Walli Fischer sich einen Finger und konnte das Spiel nur noch als Zuschauerin verfolgen. Sie blieb dennoch dem Handball und dem Verein, als Betreuerin, Frauenwartin oder als ständiger Ansprechpartner, wenn Rat und Tat gefragt waren, treu.

Im Dezember 2013 trug sich Walli Fischer ins Goldene Buch ihrer Heimatstadt ein und wurde in der Laudatio hierzu unter anderem als „Wegbereiterin des Frauenhandballs in Leverkusen“ gewürdigt.