Mama Katharina strahlte, als Sohn Heinz-Peter die Auszeichnung im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich entgegennahm. Nach der festlichen Zeremonie sagte sie bestens gelaunt: „Ich bin sehr stolz auf ihn.“
Dazu hat sie auch allen Grund, denn Monsignore Heinz-Peter Teller hatte soeben aus den Händen des Vereinsvorsitzenden Uwe Beenen den Ehrenpreis des Jahres 2021 entgegengenommen. Bereits seit 2006 vergibt der Verein „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ den Leverkusener Löwen als Bronze-Skulptur: Von Künstler Kurt Arentz geschaffen und dem Bergischen Löwen, dem Wappentier der Stadt Leverkusen, nachempfunden.
Die Jury wählt eigens dazu Leverkusener Persönlichkeiten aus, „die sich um die Verbesserung des Ansehens und des Images von Leverkusen verdient gemacht“ haben. Teller habe sich, bemerkte Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Laudatio, „große Verdienste weit über konfessionelle Bindungen hinaus erworben“.
Seit nunmehr 22 Jahren im Amt als Pfarrer der Katholischen Gemeinde Sankt Remigius in Opladen und seit 2007 als Stadtdechant von Leverkusen werde Teller stadtweit respektiert und geachtet für seine Integrität und sein streitbares Engagement in geistlichen, sozialen und gesellschaftlichen Dingen, lobte der Stadtchef. Teller werde geschätzt und gemocht für seinen Humor und seine rheinische Herzlichkeit, aber auch für ein klares Wort zur rechten Zeit. Teller sei nicht nur Glücksfall, sondern zugleich ein Botschafter für die Gemeinde und die ganze Stadt. Teller bedankte sich so, wie man ihn kennt: mit einer humorigen Ansprache.
„Humor ist in der Kirche oft Selbstschutz“, bekannte Teller, „denn sonst lässt es sich nicht überleben“. Er sei sehr froh in Opladen und Leverkusen sein zu dürfen und dankbar über so viel Sympathie und Freundschaft, die ihm entgegengebracht werde. Auf Richraths vorherige Anspielung, in Köln würden ja demnächst einige Stellen frei – gemeint war der Skandal um Kardinal Rainer Maria Wölki, deshalb wünsche er dem Leverkusener eine „Riesenkarriere“, konterte Teller: „Ich strebe keinerlei weitere Ämter an, schon gar nicht in Köln. Das beste Mittel ist, man benimmt sich da so, dass man dafür nicht infrage kommt. Bis jetzt war ich erfolgreich.“ 5.000 Euro für guten ZweckDer Ehrenpreis ist verbunden mit einem von der VR Bank eG Bergisch-Gladbach-Leverkusen gestifteten Preisgeld von 5.000 Euro für gemeinnützige Zwecke. Teller will das Geld zur Unterstützung der Flutopfer verwenden.
Zugunsten des Kinderschutzbundes Leverkusen spendet Bernd Fass, Löwen-Preisträger des Jahres 2020, den ihm zur Verfügung stehenden Betrag. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Preisverleihung im Vorjahr ausfallen, und wurde nun nachgeholt. Bis zum Jahr 2020 wirkte Fass insgesamt 30 Jahre als Geschäftsführer des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO).
Mit Weitsicht habe Fass soziale Verantwortung übernommen, pries Richrath in seiner Festrede vor rund 100 Gästen aus Industrie, Handel, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Kirche. Er habe das Opladener Zentrum belebt und sei seiner Zeit immer einen Schritt voraus gewesen. Mit Fass an der Spitze der Genossenschaft hätte die Verwaltung stets einen kompetenten Partner an der Seite gehabt, nicht nur in Opladen, sondern auch in Wiesdorf.
Tatsächlich habe er, bedankte sich Fass, nach Preisübergabe und Ansprache, gemeinsam mit den Entscheidern von Stadt, Land und Genossenschaft vieles auf den Weg bringen können. „Wir haben das Gesicht von Opladen ein wenig verändert“, sagte Fass schmunzelnd. „Wenn ich jetzt durch Opladen fahre, fällt mir das besonders stark auf.“ In den drei Jahrzehnten seiner Arbeit sei ihm besonders wichtig gewesen, die Genossenschafts-Idee in den Mittelpunkt zu stellen, das Recht auf angemessenen, bezahlbaren Wohnraum für alle zu unterstützen und umzusetzen, außerdem das soziale Miteinander auf den verschiedenen Ebenen zu fördern, fasste der Ex-GBO-Chef zusammen.
(Quelle: Gabi Knops-Feiler ; Originaltext)