Leverkusen, 23. November 2024 – Mit stehenden Ovationen, bewegenden Reden und musikalischen Lobliedern wurde Marianne Müller am Donnerstagabend im Rahmen der 19. Verleihung des Leverkusener Löwen geehrt. Vor rund 140 Gästen im feierlich dekorierten Saal würdigte der Verein „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ die außergewöhnliche Leistung einer Frau, die das Gesicht der Stadt nachhaltig geprägt hat.
Marianne Müller: Eine Frau, die Dinge bewegt
„Wenn das Leben zu Ende geht, zähle jede Minute doppelt“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Eröffnungsrede. Genau diese Lebensphilosophie verkörpert Marianne Müller: Durch ihren Einsatz für das stationäre Hospiz Pallilev in Steinbüchel hat sie unzähligen Menschen ihre letzten Minuten lebenswerter gemacht.
Was vor Jahren mit einer Idee begann, ist heute eine Institution – nicht zuletzt dank Müllers unermüdlichem Engagement. Als Ehrenamtliche begann sie nach ihrem Renteneintritt eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin und fand in Christoph Meyer zu Berstenhorst, dem Initiator des PalliLev, einen Weggefährten. Doch damals fehlte es an vielem: an Helfern, an Strukturen – und vor allem an Geld.
Marianne Müller nahm die Herausforderung an. Durch kreative Veranstaltungen und eine nie endende Spendenbereitschaft trug sie maßgeblich dazu bei, das Projekt auf die Beine zu stellen. Heute sichert sie weiterhin dessen Fortbestand, was Laudatorin Johanna Gastdorf mit bewundernden Worten unterstrich: „Ohne das Engagement von Marianne Müller gäbe es das PalliLev nicht.“
Der Leverkusener Löwe: Mehr als eine Ehrung
Der Leverkusener Löwe, 2006 vom Verein ins Leben gerufen, ist die höchste Auszeichnung für Bürgerinnen und Bürger, die sich um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben. Die Löwenskulptur, entworfen vom renommierten Bildhauer Kurt Arentz, steht sinnbildlich für Stärke und Beständigkeit. Vereinsvorsitzender Uwe Beenen betonte in seiner Begrüßung, wie wichtig es sei, Menschen zu ehren, die mit ihrem Handeln Vorbilder für andere seien – gerade in Zeiten, in denen viele mit Sorgen und Unsicherheiten kämpfen.
Mit über 140 Gästen war die diesjährige Verleihung die bestbesuchte in der Geschichte des Preises. Ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr das Engagement von Marianne Müller die Menschen berührt.
Musikalische Highlights und ein besonderes Geschenk
Neben den Reden und der Überreichung des Preises sorgten Jan-Gregor Kremp und sein Sohn Leo für emotionale Höhepunkte. Mit bewegenden Liedern, die eigens für Marianne Müller geschrieben wurden, verliehen sie dem Abend eine persönliche Note.
Auch Sparkassenchef Markus Grawe trug zum festlichen Rahmen bei: Er überreichte Marianne Müller den von der Sparkasse gestifteten Förderpreis, der in diesem Jahr auf 7.500 Euro erhöht wurde – als große Torte gestaltet, die den Löwen, die Preisträgerin und die Summe kunstvoll in Szene setzte.
Doch ganz im Sinne ihres Lebenswerks erklärte Müller noch während ihrer Dankesrede, dass sie das Preisgeld dem Hospiz spenden werde. „Herr Meyer zu Berstenhorst, ich würde Ihnen gerne 7.500 Euro überweisen“, sagte sie mit einem Lächeln und ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich weiterhin nicht in den Mittelpunkt stellen möchte.
Ein Zeichen für Leverkusen und darüber hinaus
Oberbürgermeister Richrath lobte abschließend die Arbeit des Vereins „Wir für Leverkusen“ und betonte, wie wichtig solche Auszeichnungen für die Anerkennungskultur der Stadt seien. Sie zeigten, dass Leverkusen nicht nur ein Ort der Industrie, sondern auch ein Ort menschlicher Wärme und Solidarität sei.
Mit Marianne Müller als diesjähriger Preisträgerin hat der Leverkusener Löwe ein Gesicht bekommen, das für Mut, Tatkraft und Mitmenschlichkeit steht. Eine Frau, die bewiesen hat, dass man mit Herz und Entschlossenheit das Leben vieler Menschen verändern kann – und dabei nie die eigenen Ideale aus den Augen verliert.